Mit ca. 100 Hektar Anbaufläche nimmt die Riesling Traube in Südtirol keinen gewichtigen Platz ein. Die wenigen Anbauflächen konzentrieren sich auf die kühleren Gebiete im Eisacktal und im Vinschgau. Auch der Riesling hat klare Ansprüche, was seine klimatischen Voraussetzungen betrifft. Die besten Lagen im Eisacktal befinden sich nördlich von Klausen bis Brixen. Im Vinschgau fühlt sich diese Rebsorte in zwei unterschiedlichen Klimazonen wohl. Am Naturner Sonnenberg zwischen 650 bis 900 Höhenmeter. Ein ganz bekanntes Beispiel ist der Castel Juval Riesling Windbichel aus einer Einzellagen auf 700 - 750 Metern. Leicht Vorstellbar, dass hier ordentlich Wind bläst und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht erheblich sind. Die Bodenstruktur ist hier von Glimmer und Gneis geprägt. Weiter ins Tal hinein ist der klimatische Einfluss durch die Weitentäler erheblich. Der Anbau ist hier tiefer. Die Lesezeit verzögert sich um ca. 2 Wochen im Vergleich zum Naturnser Anbaugebiet.
Auch im Eisacktal befinden sich gute saure Böden aus Schiefer und Gneis. Doch wie überall in Südtirol, sind ideale Bodenbedingungen nur einzeln vorhanden. Vor allem auf Höhen über 700 Höhenmeter entstehen großartige Qualitäten.
Seit Mitte des 19ten Jahrhunderts wird Riesling in Südtirol angebaut. Aber erst ab den 1990er Jahren wird dem Riesling deutliche Aufmerksamkeit geschenkt. Sie müssen einen Vergleich mit deutschen Rieslingen nicht scheuen, denn ihr Anbaugebiet ist einzigartig und so haben die Rieslinge aus Südtirol auch einen unvergleichbaren Stil. Stets trocken und mit lebendiger Frucht, vibrierender Mineralität und alpiner Frische.