Blauburgunder - so wird die Rebsorte in Südtirol bezeichnet. Bekannter sind vielleicht die Synonyme Spätburgunder, Pinot Noir oder Pinot Nero. In Südtirol wird sie vom Eisacktal bis nach Salurn, im Überetsch, Unterland und im Vinschgau in den verschiedensten Höhenlagen angebaut. Dementsprechend findet man geschmacklich und strukturell herrliche Unterschiede. Von einer kühlen Himbeere, Johannisbeere bis zu einer reifen Kirsche und Erdbeere. Daneben komplexe Aromen von Gewürzen, Waldboden oder Schokolade. Im Gaumen vereint die verschiedenen Pinot Noirs jedoch immer eine gewisse Eleganz, Feingliedrigkeit und Langlebigkeit.
Im Anbau ist diese Rebsorte sehr anspruchsvoll. Die Traubenstruktur ist sehr kompakt, d.h. die Beeren wachsen sehr dicht aneinander. Während der Reifephase können die Beerenschalen leicht verletzt werden. Bei hohen Temperaturen entsteht schnell Essigfäule, bei niedrigen Temperaturen kann sich Botrytis oder Graufäule verbreiten. Heutige Klone können bereits etwas weniger kompakte Trauben hervorbringen. Eine gute Belüftung im Weinberg ist von großem Vorteil genauso wie deutliche Unterschiede zwischen Tag-und Nachttemperaturen. Der Blauburgunder schätzt kalkhaltige Böden mit einem gewissen Lehmanteil. Wird dies Alles beachtet, können großartige Weine entstehen.
In der Gemeinde Eppan wird mit rund 160 Hektar südtirolweit am meisten Blauburgunder angebaut. Besondere Qualitäten liefern die Weinberge in der Lage Eppan-Berg zwischen 400 - 550 Meter Höhe. Der Kalkgehalt ist hier besonders hoch. Mit deutlich weniger Hektar, aber umso berühmter, ist die Lage Mazon oberhalb von Neumarkt. In den Lagen zwischen 300 - 450 Meter Höhe halten die Berge lange die Sonne ab, die Tag-Nacht-Unterschiede sind deutlich und nachmittags bläst die Ora vom Gardasee durch die Weinberge. Die Böden sind hier kalk-und porphyrhaltig mit einem schönen Lehmanteil. Seit dem 19 Jahrhundert ist das Potenzial dieser Lage bekannt.